Ein schöner Bericht über mich im Garten WEden Blog.
Eine ganz besondere Musikerin: Diana Jung
Vor einiger Zeit war ich auf einer Veranstaltung, über die ich schreiben sollte. Es war ein musikalischer Teil geplant, den eine Musikerin – Diana Jung – aus
Neu-Ulm gestaltete. Als sie begann, ihre Instrumente auszupacken, war ich sehr erstaunt, denn sie packte mehrere Instrumente aus, die so gar nicht üblich waren. Ich war also sehr gespannt, was
mich da alles erwartet. Sie begann zu singen – und was sie sang, das konnte man weder in musikalischer, noch in textlicher Hinsicht irgendeiner Musikrichtung zuordnen – obwohl es im weitesten
Sinne der Volksmusik entsprach. Diana Jung bezeichnet es selbst als „World Folkmusic“.
Diana Jung riss mit ihrer Musik jeden im Raum mit und es gesellten sich nach den ersten Liedern auch Menschen zu uns, die eigentlich mit der Veranstaltung
nichts zu tun hatten – sie wurden regelrecht angelockt. Man kann dieser Musik einfach nicht widerstehen. Als sie dann auch noch damit begann, den Dudelsack zu blasen, hielt keiner im Saal mehr
die Füße ruhig. Besonders gefiel mir, dass viele ihrer Lieder in schwäbischer Mundart gesungen waren. Irgendwie fühlte man sich in frühere Zeiten zurück versetzt, als noch die Barden durch die
Lande zogen und mit ihrer Musik gleichzeitig Informationen weiter gaben. Denn ihre Texte waren vielseitig: nachdenklich, herausfordernd, aufrüttelnd, oder auch einfach nur zum
Lachen.
Nach Ende der Veranstaltung war mir klar: Das, was Diana Jung singt, ist so schön, dass ich sie unbedingt im GartenWEden vorstellen möchte. Ich schickte ihr
einige Fragen, die sie mir beantwortete.
Christa: Ich habe Dich vor Kurzem in Aktion erlebt und war von Deiner Musik begeistert. Wolltest Du immer schon Musikerin werden?
Diana: Musik hat mich schon immer begeistert. Mit 6 habe ich mein erstes Instrument erlernt – Blockflöte. Mit 10-11 Jahren wusste ich das ich auf die Bühne
will, damals galt mein Interesse aber mehr dem Theater. Eigentlich wollte ich ja Schauspielerin werden! Da das nicht möglich war wurde ich Chemielaborantin, die Musik hat mich aber immer
begleitet und ist inzwischen zu mehr als nur einem “Hobby” geworden.
Christa: Dein Repertoire ist recht weit gespannt, als was für eine Art Musikerin würdest Du Dich bezeichnen?
Diana: Mein Schwerpunkt liegt bei der Folk / Weltmusik. Musik aus allen Kulturkreisen begeistert mich und ich versuche diese Einflüsse auch in mein Repertoir
einfließen zu lassen.
Christa: Deine Texte sind teilweise nachdenklich, aber auch witzig. Was ist Dir bei den Texten wichtig?
Diana: Ich möchte Dinge die mich beschäftigen mit meiner Musik ausdrücken. Sei es Liebe, Freundschaft, Trauer oder auch Themen aus dem Alltag, der Politik.
Inzwischen experimentiere ich auch damit z.B. Eindrücke/Bilder von Reisen die ich gemacht habe in Musik auszudrücken.
Christa: Mir gefällt, dass Du vieles in schwäbischer Mundart singst. Das gibt es nicht oft. Wie kamst Du auf diese Idee?
Diana: Ich möchte mit meinen Liedern Geschichten erzählen, die Menschen einfangen oder auch nachdenklich stimmen. Das fällt mir natürlich in Deutsch oder
Schwäbisch leichter als wenn ich die Texte in z.B englisch schreiben würde. Ich mache ja nun seit vielen Jahren Musik und habe auch schon verschiedene Arten von Musik gemacht von FolkRock über
Mittelaltermusik bis zu französischer BalFolk (Volkstanz) Musik. Das hat mir alles eine Zeitlang Spaß gemacht, wurde dann aber langweilig. Auf meinen Reisen habe ich immer Menschen kennen gelernt
die Musik gemacht, getanzt oder gesungen haben und mir ist aufgefallen, wie tief diese Menschen mit ihrer Volksmusik verwurzelt sind (was bei uns ja leider nicht mehr so ist – da nehme ich mich
auch nicht aus) und ich habe mich immer gefragt: wo ist meine Musik, wo sind meine Wurzeln, welche Musik möchte ich wirklich machen? So kam es auch zu dieser bunten Mischung aus Liedern gesungen
in verschiedenen Sprachen wobei es sich immer mehr in die Richtung entwickelt, das ich die Melodien nehme und eigene Texte dazu schreibe.
Christa: Du spielst alle möglichen Instrumente und wechselst sie ständig bei Deinen Auftritten. Und dabei sind auch recht ungewöhnliche Instrumente. Was
spielst Du alles?
Diana: Bei meinen Auftritten sind meine Hauptinstrumente das Akkordeon, die Ukulele, der französische Dudelsack und natürlich die Stimme. Zuhause habe ich
noch verschiedene Rahmentrommeln, Flöten und andere Blasinstrumente aus aller Welt und verschiedene, auch exotische Saiteninstrumente. Manche spiele ich besser manche nicht so gut. Wie viele
Instrumente es sind? Bestimmt an die 10-15 ich hab noch nicht so genau nachgezählt. Freunde von mir schenken mir auch gerne mal außergewöhnliche Instrumente aus anderen Ländern zum Geburtstag.
Gerade versuche ich auch Obertongesang und Jodeln zu lernen um diese Techniken in meiner Musik einzusetzen.
Christa: Lebst Du ausschließlich von der Musik, oder hast Du noch weitere Berufe, oder gar Berufungen?
Diana: Davon zu leben wäre natürlich ein Traum! Aber leider ist das Leben als Künstler nicht so einfach und vor allem schlecht bezahlt. Mein Geld verdiene
ich mit meinem Job als Chemielaborantin.
Seit neustem mache ich auch zusammen mit Christa Mayerhofer Frauenkabarett: Rote Rosen und blaue Wunder. Wer mal reinschauen will, der findet es hier:
http://www.frauenkabarett.jimdo.com. Eine witzige, spritzige Mischung aus frauenspezifischen Themen und frechen Liedern. Das macht mir auch viel Spaß weil ich da Musik und Theater verbinden
kann.
Christa: Was wäre dein größter Wunsch?
Diana Jung: Durch die Welt zu reisen und mit Musikern vor Ort zusammen zu spielen und von ihnen zu lernen!
Eine Prise Klamauk, Satire und Comedy, musikalische Begleitung und etwas Politik-Aroma: Fertig ist ein amüsanter Abend im Theater in der Bastion.
ELVIRA LAUSCHER |
Bild 1 von 1
Simon Weyh regt sich über seine Arbeitskollegen auf. Foto: Volkmar Könneke
An ihrer selbstgeschriebenen Stand-Up-Comedy hatten die sechs Comedians vom Theater in der Bastion sichtlich ebenso viel Spaß wie die Zuschauer. Es
muss nicht alles perfekt sein, um zu wirken. Man kann auch mal nur Witze erzählen und sie sogar versteigern, um sie für die Zivilisation zu retten. Denn jedes Jahr gehen über 7500 Witze
verloren gehen, so Simon Weyh gemeinsam mit Tobias Geyer.
Eine lustige Idee, wie so viele an diesem Abend. Wenn manchmal ein Witz zu viel vorgelesen wurde oder einzelne Beiträge ein paar Längen zeigten, sah
man darüber gerne hinweg - zu amüsant war es dazwischen. Etwa wenn Simon Weyh sich über seine perfekten Arbeitskollegen aufregte, die von Fräulein Zeitschleife, Bad Jokes, Sergeant Easy bis
zum Mr. Goodgelaunt reichten, der einem hoch motiviert und pfeifend ein Pfefferminzplätzchen anbietet. Das war textlich und spielerisch geschliffene Comedy, die sich nicht vor großen
Vorbildern verstecken muss: durchdacht und trotzdem leicht verdaulich, wie es sich gehört für Kost "Direkt vom Erzeuger" - so der Titel der Show.
Vergnüglich auch Tobias Geyers Fazits zu Klischees und Erkenntnisschüben in seinem Leben sowie die Auflistung seines Badschrankes, dessen Inhalt
sich seit dem 30. Geburtstag bedenklich mit Schönheitsprodukten gefüllt hat. Frank Bündgens nahm die fleischlose Welle aufs Korn und präsentierte sich zum Victory-Zeichen als Veggieman.
Christa Mayerhofer spielte mit russischem Akzent ein Mütterchen aus Kasachstan, die mit ihren Söhnen so einige Probleme hatte. Ja, es war nicht einfach ein Leben zwischen Sputnik und Spätzle,
Pädagogik und Palatschinken.
Eine Bereicherung für die Gruppe ist Diana Jung, die mit Ukulele und Ziehharmonika Frank Bündgens an der E-Gitarre unterstützte. In einer eigenen
Comedy-Nummer amüsierte sie sich auf Schwäbisch über das "Wettrüsten um die tollsten Urlaube" - und darüber, dass man überall auf der Welt immer wieder auf Landsleute stößt.
21. Februar 2014 00:33 Uhr
Lesung
Herausquellende Därme und irisches Liedgut
Schaurig schöne Geschichten von Maximilian Czysz und Stefan Hämmerle
Die Akteure der „Mordsgeschichten“ im Postkeller in Krumbach, von links: Stefan Hämmerle, Maximilian Czysz, Diana Jung und Corinna
Wagner.
Foto: Viktoria Spies
Krumbach Gruselig war der Ort des Vortrags und schön gruselig waren auch die meisten Geschichten, die sich die Akteure für die Lesung diesen
Sonntagabend ausgesucht hatten. Der gebürtige Krumbacher Stefan Hämmerle aus Illertissen, Autor, Wanderphilosoph und Verfechter des Erhalts der Transhumanz (Fernweidewirtschaft durch Schäfer und
Hirten) erzählte Kindheitserlebnisse, die das Krumbach vor ungefähr fünfzig Jahren lebendig werden ließen. Spötter nannten es damals wegen krimineller Delikte „Klein Chicago“ oder „Klein Paris“
wegen amouröser Etablissements. Maximilian Czysz, Redakteur unserer Zeitung und Drehbuchautor, forschte nach alten Zeitungsartikeln über kriminelle Delikte und tragische Unfälle, beginnend 1867,
die er an diesem Abend vortrug. Das ganze fand im urigen ehemaligen Brauereikeller des Postkellers statt.
Ohne die Möglichkeit schnell einen Notarzt zu rufen wie heute, wurde damals zum Beispiel aus einer eher harmlos beginnenden Wirtshausrauferei ein
Totschlags-Delikt und aus Verunglückten wurden ohne ärztliche Hilfe vielfach Sterbende. In den historischen Presseberichten wurden den Zeitungslesern die grauenvollen, bluttriefenden Details wie
etwa herausquellende Därme nach einer Verletzung genauestens geschildert.
ANZEIGE
Hämmerle entführte die zahlreich erschienenen Zuhörer durch seine Ausführungen in die für die meisten gar nicht so „gute alte Zeit“ der Dienstboten und
der sogenannten „kleinen Leute“ um 1900. Er erinnerte auch an frühere Traditionen, wie den „Hoigarta“. Ausführlich wurde über das schwere Los der „Schwabenkinder“ aus Südtirol, Österreich und der
Schweiz, berichtet, die hier bei den Bauern durch harte Arbeit und wenig Lohn ihr Überleben fristeten und die in Biberach im Württembergischen von Bauern eingekauft wurden.
An diesem Abend wurde der Vortrag „Mordsgeschichten“ vom Augsburger Fernsender aufgezeichnet. Über Spukgeschichten und das Leben von Krumbacher
Originalen, wie den „Apfellinus“ konnte herzlich gelacht werden. Der Postkeller mit seinen riesigen Kellergewölben bot für diese Lesung bei schummrigem Kerzenlicht das ideale Ambiente. Die
Hotelierfamilie Christmann hat mit viel Enthusiasmus, Arbeitseifer und finanziellem Einsatz dieses sechshundert Quadratmeter große Kellerareal der früheren Postbrauerei restauriert und ausgebaut,
sodass es für geschlossene Gesellschaften genutzt werden kann.
Das begeisterte Publikum an diesem Abend genoss zwischen den Lesungen dieser Soiree den musikalischen Ohren- und
Augenschmaus der kapriziösen Künstlerin Diana Jung aus Neu-Ulm. Sie begeisterte durch ihren Gesang und mit ihrem instrumentalen Spiel auf dem französischen Dudelsack, dem Akkordeon und der
Ukulele. Jung gehört der Vereinigung der „World-Folk-Music“ an und sang etwa das Lied vom Quietsche-Entchen oder vom Bauer und der Kuh oder auch irisches Liedgut.
Als Überraschungsgast angekündigt, betrat nach der Pause die Autorin und Sopran-Solistin Corinna Wagner die Kleinkunstbühne und verschaffte den
Anwesenden gekonnt durch geisterhafte Mimik und schrille Töne mit einer Moritat im Gewölbe des ehemaligen Eiskellers, möglicherweise einen wohligen Schauer.
Wagner gehört dem Künstler-Netzwerk „Ulmer Gestalten Neu-Ulm/Ulm“ an. Ihr Song vom „Bauer Sense mit der Sense“, die Melodie entlehnt aus Brechts
„Dreigroschenoper“, rundete das Programm ab.
Unter viel Beifall wurden die Vortragenden dieses kurzweiligen, aber auch nachdenklich stimmenden Abends verabschiedet.
Augsburg TV sendete bereits am Montag in atv aktuell einen Beitrag über das kulturelle Schmankerl in Krumbach. (viba/adö)